Was würde mein Großvater denken

Ani N gewidmet

Mein Großvater hatte nicht das Glück so alt zu werden, wie die meisten der Teilnehmer und noch mehr Teilnehmerinnen der Montagsdemonstration, die vorgestern von sage und schreibe 1.000 Polizisten (in Worten eintausend) erst eingekesselt und dann mit Tränengas angegriffen wurden. Ich kannte ihn kaum, denn mein Erinnerungsvermögen setzte gerade ein, als er starb.

Trotzdem kam er mir in den Sinn, als uns die “Zivilgesellschaft” mal wieder als Nazis beschimpfte. Die Gegendemonstration war vorschriftsmäßig mit FFP-2-Staubschutzmaske angetreten. Seit dem unsere BRD, viel Steuergeld für den Kampf gegen Rechts ausgibt, ist es gefährlich, eigene Gedanken zu äußern. Nach einem positiven C-Test anzumerken, dass man sich eigentlich ganz fit fühlt oder das man lediglich eine Erkältung habe (erinnern Sie sich noch) ist rechts. Und kommen Sie bloß nicht auf die Idee, ihrem Desinteresse am Aktienkurs von Biontech Ausdruck zu verleien. Das Immunsystem ist rechtradikal. Da können Sie so laut für Ihre Verfassung trommeln, wie Sie wollen.

Es ist immer noch die selbe BRD, in der SS-Angehörige völlig unbehelligt ihre Kameradschaftsteffen feiern durften. Es ist die selbe BRD, in der SS-Generale und Kriegsverbrecher einen gut abgesicherten Lebensabend erleben durften, während es den allermeisten ihrer Opfer nicht mehr vergönnt war, ein paar Euro Rente für Zwangsarbeit und KZ zu bekommen. Wie ein schlechter Witz erscheint es, dass man die letzten lebenden Angehörigen des KZ-Personals, Sekretärinnen und Funker kurz vor ihrem Ableben noch vor Gericht zerrt.

Mein Großvater war Kommunist und Antifaschist, also ein richtiger. Als solcher verbrachte er mehrere Jahre in deutschen KZ’s. Was er den Kid’s, die Montagabend in militärischer Formation und schwarz gewandet wie die Polizei (und wie hieß noch mal die andere paramilitärische Truppe, die schwarze Uniformen trug … ?) durch die KTV zogen, wohl zu sagen hätte. Ich stelle mir vor, wie er sie der Reihe nach übers Knie legt.

Mit welchem Recht nennen sich diese Netflix-Aktivisten, denen jede politische Bildung und jegliches Geschichtswissen fehlt, “Antifaschistische Aktion”? Mit welchem Recht beschimpfen sie Menschen, die ihre Eltern und Großeltern sein könnten und die für unserer aller Grundrechte auf die Straße gehen, als Nazis?

Das ist eine steuerfinanzierte Verharmlosung des Nationalsozialismus. Es ist eine Beleidigung für alle, die im Kampf gegen den Faschismus ihr Leben riskiert und gelassen haben, für alle Antifaschisten Europas, die längst mit uns gemeinsam in London, Paris, Rom, Brüssel, Kopenhagen, Belgrad und tausenden anderen Orten gegen Impfzwang, Gesundheitspass und Totalüberwachung auf der Straße sind. Sie sind nicht in der Lage den Faschismus zu erkennen, wenn er 3 m groß vor ihnen steht. Stattdessen applaudieren Sie der Prügeltruppe, die unsere Landesregierung vorgestern aus Schleswig-Holstein heran karren ließ und die dann die gewünschten Bilder lieferte. So sieht die Sorge der Politclique um unsere Gesundheit aus!

Herr Madsen, äußerte vor kurzem noch Verständnis für die Demonstranten. Wohl erschrocken darüber, dass “seine” Stadt inzwischen bundesweit die größten Demos auf die Beine stellt, waren seine Ausfälle aus 2021 gegen Rostocker, die auf die “Impfung” gerne verzichten, vergessen. Jetzt hängte er seine Fahne erneut in den Wind und ist “entsetzt, dass auch Kinder dabei waren”. Ja, warum denn nicht? Eigentlich müssten die Kinder demonstrieren und ihre Eltern mitbringen. Die Behörden der Stadt und des Landes quälen sie doch seit zwei Jahren “im Namen der Wissenschaft” mit Hausarrest und Lappen im Gesicht. Zuletzt wurde ihnen von einer linken “Bildungsministerin” noch das Singen im Musikunterricht und der Schulsport verboten. Die Gesundheit der Kinder und der Alten schert die Politik einen Dreck. Das hat auch der 17.01.2022 wieder gezeigt.

Damit Sie sich selbst ein Bild machen können, verlinke ich hier den Blog des Fotografen Alexander Heil Auf Reitschuster.de finden Sie einen Artikel, der das Geschehen korrekt wieder gibt.

Ob sich die Rostocker Polizei diesem Einsatz verweigert hat, kann ich natürlich nicht beurteilen. Da ich sie in anderthalb Jahren Montagsdemos als korrekt bis freundlich erlebt habe, erscheint mir das nicht ganz unwahrscheinlich.

Wir sehen uns auf der Straße.